Bedrucktes

Workshop EcoPrint

Es war wieder einmal ein interessanter 5-stündiger Workshop. Wir haben auf Baunwollstoff, auf Aquarell- und Transparentpapier gedruckt. Obwohl das Prozedere jedesmal das gleiche ist, erhält man immer andere Ergebnisse. Mittlerweile halte ich mich nicht mehr daran, zum Drucken empfohlene Pflanzen zu verwenden sondern probiere querfeldein aus und siehe da, die Palette muss um Vieles erweitert werden. Versuch macht klug aber man kann sich nicht darauf verlassen, dass man diese Ergebnisse beim nächsten Drucken wieder bekommt.

Als Einstimmung für den 24. Juli habe ich heute schon einmal einige Stücke bedruckt.

Hartriegel, die Blätter vom Reinfarn und vom Ahorn, Himbeerblätter, Blätter der Goldrute und einige Blütendolden habe ich verwendet. Mir fällt dabei auf, dass die Farbe dieses mal recht spärlich zu tage trat. Eventuell liegt es an der großen Trockenheit der letzten Wochen?

Am  24.07.2019  werde ich einen Workshop im Barnimpanorama in Wandlitz leiten. Wer also Interesse hat, der kann dort gerne Näheres über diese Art des Druckens erfahren.

In Vorbereitung des im Sommer 2018 stattgefundenen Workshops an der Volkshochschule Oberhavel habe ich erstmals mit Zwiebelringen und Eukalyptusblättern experimentiert und die Ergebnisse will ich heute gleich noch mit veröffentlichen.



Diese beiden Drucke stammen von den selben Blättern.

Die Blätter habe ich auf ein weißes Stück Baumwollstoff gelegt, mit einem Stück selbst hergestellten weißen Filz bedeckt und auf einen Kern gerollt. Die gelbe Färbung ergab sich durch das Beizen mit Eisen und Kupfer.

Hier noch einige Details aus diesen Arbeiten:


Mitunter fertige ich einfach nur Mustertücher an, auf denen ich teste welche Abdrucke verschiedene Blätter liefern. Links ist ein Hartriegel mit einer Blütendolde zu sehen. Welches Blatt sich auf dem rechten Abdruck so herrlich grün verewigt hat weiß ich leider nicht mehr so genau. Auf jeden Fall ist der Abdruck schon farblich bemerkenswert.

Dies sind nun die Drucke mit Zwiebeln, Zwiebelschalen und Eukalyptusblättern auf Seide.


Verwendet habe ich gelbe und rote Zwiebelscheiben und -ringe und Zwiebelschalen, aus denen ich Streifen und Dreiecke zugeschnitten habe (Bilder links). Interessant war, dass sich an den Berührungsstellen von Eukalyptusblättern und Zwiebelringen die Farbsubstanzen verschmischten und interessante farbliche Verläufe entstanden. (Bilder rechts)

Die folgenden Bilder zeigen Drucke auf Pergamentpapier.


Dies sind die Drucke von einem Hartriegelblatte (oben) und Storchschnabelblättern (unten). Sie zeigen den Druck der Blattoberseite und gegenüberliegend den der Blattunterseite. Hier sieht man die Unterschiede der Abbildungen. Auf der Unterseite tritt mehr Farbe aus als auf der Oberseite.

Zwiebelringe und -schalen

Zwiebelringe und -schalen

Blatt vom Walnußbaum

Himbeerblatt


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Dekoratives fürs Fenster

Vor einer Wochen habe ich eine Blutpflaume entdeckt und gleiche einige Zweige für einen EcoPrint mitgenommen. Heute nun bin ich ein schon lange angedachtes Projekt angegangen und habe die Blätter verarbeitet. Außer den Blutpflaumenblättern, das sind die schönen blauen, sind noch Blätter vom Hartriegel und rote Zwiebelringe auf dem Druck. Ich freue mich immer wieder über das schöne Grün, was sich in Verbidung mit Kupferbeize aus den Zwiebelringen entwickelt. Nun bin ich gespannt, wie lichtfest sich der Druck erweist.


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EcoPrint - wer es einmal selbst probieren möchte

 

... und in der Nähe von Oranienburg lebt, kann gerne an meinem Workshop "Naturdruck mit Pflanzenfarben" an der Kreisvolkshochschule Oberhavel teilnehmen. Er findet am 16. Juni 2018 in der Zeit von 10 - 15.30 Uhr in Lehnitz im Raum für Leib & Seele statt, zu einer Zeit, in der viele schöne Pflanzen wachsen und zum Weiterprobieren einladen.

Eine kurze Beschreibung dessen, was die Teilnehmer erwartet,  findet sich im Kursprogramm.

 

18.04.2018:

Ich freue mich, denn der Kurs am 16. Juni 2018 ist bereits ausgebucht. Auf Grund dessen gibt es jetzt einen weiteren Termin am 30. Juni. Hierfür kann man sich noch anmelden.

 

30.06.2018:

Nun fanden beide Kurse statt und ich glaube sagen zu dürfen, dass sie den Teilnehmern viel Freude bereitet und ihnen neue Möglichkeiten zur Gestaltung von Dekorationen gezeigt haben. Mir hat es großen Spaß bereitet, die Gruppen anzuleiten und dabei zu beobachten, wie unterschiedlich sich die Ideen jedes einzelnen gestalteten. Jeder hat ein Seidentuch 55x55 cm und einen Seidenschal 130x35 cm bedruckt. Im Anschluss druckten wir auf Pergamentpapier.

 

Gern werde ich auch im nächsten Jahr den Kurs bei der Volkshochschule anbieten und hoffen, dass sich auch dann wieder Interessenten finden werden.

 

Ich habe den Teilnehmern die Rezeptur für eine Alaun-Kaltbeize (Quelle: J. Harborth) versprochen - hier ist sie:
100 g Alaun heiß auflösen und kalt werden lassen, danach 73 ml Essigessenz (25%ig) dazugeben
31 g kalzidiertes Soda (oder 84 g Kristallsoda) in einem anderen Gefäß kalt auflösen und vorsichtig nach und nach hinzufügen.

Achtung: die Mischung braust auf!

10 g Weinsäure einstreuen. Wasser zugeben bis die 5-Liter-Marke erreicht ist. Ist die Beize frisch angesetzt, reicht es, den Stoff oder die Fasern 24 Stunden einzulegen. Sonst lässt man sie besser mehrere Tage darin liegen.

 

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Blatt- und Blütenwerk auf einer Stola

Die bedruckte Viskosestola ist in diesem Jahr mein erster Eco-Print. Mit dem Bedrucken dieser Stola liebäugelte ich schon im letzten Jahr aber so richtig wagte ich mich noch nicht an solch ein großes Stück Stoff. Nun habe ich mich getraut und bin ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Beim Belegen gab es diesmal einige Veränderungen. Bisher arbeitete ich immer mit Folie als Zwischenlage, damit die Farben nicht in andere Stofflagen laufen. Bei dieser Stola habe ich keine Trennschichten eingelegt und so werde ich es auch zukünftig bei dickeren Stoffen praktizieren. Die Viskose nimmt die austretende Farbflüssigkeit gut auf und sollte Überschüssiges durchdringen, so sorgt es für Abwechslung im Druckbild, wie ich meine.

Zum Drucken verwendete ich hier Blätter von Rosenstock, Frauenmantel, Wiesenkerbel, Mädesüß, Perückenstrauch, Storchschnabel, Pflaumenbaum, von der Pimpinelle und Blüten vom Frauenmantel, Holunder und Sommerflieder. Akelei- und Walnußbaumblätter ergaben kaum einen Abdruck.

Zum Beizen und Entwickeln verwendete ich Eisensulfatlösung.

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Für dieses Seidentuch habe ich wieder die Blätter und Blüten vom Frauenmantel verwendet - durch sie erhält man einen kräftigen braun-gelben Druck, der sich nach dem Entwickeln mit Eisen-III-Sulfat in ein schönes Oliv mit violetten Rändern verwandelt. Die violetten Blätter sind die Abdrucke von Blättern des grünen Perückenstrauches. Die gelben Blütenblätterabdrucke der Tagetes werden nach dem Entwickeln ebenfalls oliv.

 

ECOPRINT  -  so heißt das Verfahren, wenn der Farbstoff der Pflanzen zum Drucken auf Naturfasern, wie Wolle, Seide, Baumwolle oder Leinen, genutzt wird. Doch auch auf Pergament oder Zeichenkarton habe ich gute Abdrücke erhalten. Man belegt Stoff mit Pflanzen, wickelt diesen z. B. auf ein Stückchen Rohr und umwickelt es mit Bindfaden. Danach wird es gedämpft. Die große Überraschung gibt es dann beim Auspacken. Nach dem Trocknen werden die Stoffe noch gebügelt, erst dann zeigt sich die volle Pracht. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut viele Details abgebildet werden. Man kann Blütenblätter, Stängel, Blätter und Wurzeln zum Drucken verwenden.

 

Hier seht Ihr  bedruckte Seide.  Frauenmantel, Storchschnabel, Blütenblätter von Tagetes und Blätter von anderen Pflanzen habe ich bei den beiden hellen Stoffen verwendet. 

Die beiden dunkleren Drucke sind mit Blütenblättern verschiedener Gartenblumen und Kukuma bedruckt und gefärbt. 

Ich beize die Stoffe vorher mit Alaun-Kaltbeize, indem ich sie 12 Stunden lang in dieser Lösung liegenlasse.

 


Das ist ein Leinenstoff, auf dem ich getestet habe, welche Abdrucke die verschiedenen Pflanzen auf ihm hinterlassen. Die Blätter der Rose, des Storchschnabels, der Stockrose, des Frauenmantels, vom Hartriegel, des Pflaumenbaumes, des Prückenstrauches und anderer Pflanzen kann man deutlich erkennen. Auf dem Leinen kommen die Strukturen der Blätter  nicht so deutlich zum Vorschein wie auf dem Seidenstoff. Man sieht hier jedoch genau, wo der Pflanzensaft aus den Blättern tritt. Außerdem ist auch interessant zu beobachten, dass die Ober- und Unterseiten der Blätter ganz unterschiedliche Abdrucke liefern.



Ein weiterer guter Untergrund zum Drucken ist Pergamentpapier, hier habe ich einfaches Butterbrotpapier von der Rolle verwendet. Ich war begeistert, als ich die Ergebnisse gesehen habe. Wie wunderbar die Pflanzenadern abgebildet wurden und die  wunderbare Schattierung zwischen Blatt und Blattader. Leider kann ich Euch den Namen der schönen Kletterpflanze, die am Zaun unserer Nachbarn prangt und riesengroße Blätter entwickelt, nicht nennen. Man konnte sie auch schon auf der Seide bewundern.

Der andere Abdruck stammt von einer Heidelbeerpflanze - genauer, deren Stängel oder Rispen und ihren Beeren.