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Ein Morgen der besonderen Art

 

Es ist Mai. In diesem Jahr ist es sehr spät warm geworden. Ich liege im Bett sehe durch die Dachfenster endlich die grünen Spitzen an den Linden vorm Haus. Die vergangenen Tage waren schön warm und sonnig und somit hat die Natur endlich ihren grünenden Mantel angelegt. Wie schön!

 

 

Wie ich mich so recke und meinen Gedanken nachhänge, höre ich das allmorgendliche Miauen unserer Katze Mauz. Sie schleicht wie immer ums Bett bis ans Kopfende und tut kund, dass sie da ist. Ihr Ruf fordert mich auf, ihr die gewünschten Streicheleinheiten zu Tagesbeginn angedeihen zu lassen. Ich freue mich jeden Morgen mit welcher Hingabe sie die Zuwendung genießt. Es dauert nicht lange, dann ist ihr Bedarf gestillt und sie widmet sich wieder ihren spontanen Eingebungen wie schlafen, fressen oder jagen.

 

 

Daraufhin drehe ich mich nochmal um und döse vor mich hin. Das Vogelgezwitscher dringt durch die geöffneten Dachfenster und sorgt für eine heitere Stimmung. Wie herrlich, im Bett zu liegen und vor mich hin zu dämmern.

 

 

Ich muss nochmal kurz eingenickt gewesen sein, als ich plötzlich einen dumpfen Aufschlag höre. Erschrocken setze ich mich auf und sehe die Katze vor meinem Bett sitzen. In ihrem Maul zappelt ein Star. Von diesem Anblick vollkommen entsetzt schreie ich laut auf, werfe mir das Deckbett über den Kopf und bin kopflos darüber, was sich vor meinem Bett abspielen wird. Durch den Schrei kommt mein Mann aus dem angrenzenden Badezimmer gelaufen. Nun sollen wir zu zweit die Beute vom Dach bewundern. Meine heftige Reaktion hat die Katze so verunsichert, dass sie den Vogel freigab und er durch das Dachfenster entkommen konnte. Welch Glück für ihn.

 

 

Schon Tage vorher haben wir beobachtet, dass Mauz auf dem Dach herumspaziert. Sie springt durch ein offenes Fenster und kommt durch ein anderes wieder ins Haus. Dass sie sich auf diese Weise ihrer Beute ganz geschickt nähert, haben wir erst hierdurch bemerkt.

 

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