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Meine Lochkamera

Der Post ist schon lange fällig, denn ich habe nicht mehr lange gewartet und in meine Lochkamera einen 120-er Film eingelegt. Genau gesagt einen Rollei superpan 200/120. Diesen Film habe ich dann auf Gut Liebenberg im Format 6x6 belichtet. Anfangs gab es zwar eine Doppelbelichtung, weil ich es schlichtweg verpasst hatte, den Film nach der ersten Belichtung weiter zu transportieren. Schließlich machen meine sonstigen Kameras diese banalen Dinge automatisch ;). Ganz so einfach ist es auch nicht, den gewünschten Bildausschnitt zu treffen, da es hier ja keinen Sucher gibt. Die Wirkung von Gegenlicht ist hier sehr interessant. Es kommt zu Streuungen beim Einfall des Lichtes, wie auf der doppeltbelichteten Aufnahme zu sehen ist. Ich werde nächstens versuchen, es zu vermeinden. :)

Alles in allem bin ich aber mit den Ergebnissen sehr zufrieden und werde bald mal wieder mit der Noon auf Fototour gehen.

Hier die Ergebnisse:

2. Mai 2019

Endlich habe ich wieder etwas Zeit und Muße gefunden, mit meiner Lochkamera zu experimentieren. Die folgenden Bilder habe ich nocheinmal auf Fotopapier belichtet. Allerdings gestaltet sich das Ganze recht umständlich. Nach jeder Aufnahme muss ich neues Papier einlegen und das geht nur in völliger Dunkelheit, die ich nur im Haus oder bei der Verwendung eines Dunkelsackes ermöglichen kann. Bei voller Sonne wird sicher auch der Dunkelsack nicht völig dunkel bleiben :(. Als nächstes wage ich den Schritt, einen Film einzulegen und dann in Ruhe 12 Aufnahmen aufnehmen zu können, bevor ich wieder in die Dunkelheit zum Wechseln muss.


Es ist nicht der erste Anlauf, den ich in die analoge Fotografie nehme. Schon 2012 wollte ich einsteigen. Ich weiß nicht mehr die genauen Beweggründe, warum ich das wollte. Jedenfalls legte ich einen Film in meine analoge Spiegelreflexkamera, eine Canon 300 und nahm 27 Bilder auf, bevor sie wieder im Schrank landete. Da lag sie dann bis vor einigen Wochen. Ich wollte einfach mal Bilder produzieren und keine optimierten Bilddateien. Dieser Wunsch kam immer stärker in mir auf. Also bestückte ich die Kamera mit neuen Batterien und machte den Film voll. Dann kam der nächste Schritt. Ich musste den Film entwickeln und hatte keine Ahnung wie. Also sammelte ich aus dem Internet und aus Büchern Informationen zusammen bis ich meinte, dass ich nun einen Film entwickeln könnte. Es dauerte lange, bis ich mich für ein Rezept für die Entwicklung des Films entschieden hatte. Zumal der eingelegte Film, ein Kodak BW 400 CN,  schon seit 2014 nicht mehr produziert wird.

Mutigerweise verwendete ich die Chemikalien, die, wie die gesamte Dunkelkammerausrüstung, schon seit Ende des letzten Jahrtausends im Keller lagerten. Für meine Übungszwecke war mir die Qualität egal, Hauptsache ich war mit den Handgriffen vertraut und bekam irgendein Ergebnis auf das ich aufbauen konnte. Das Ergebnis war gar nicht so schlecht und ermutigte mich zum Weitermachen.

 

Außerdem hatte ich den Wunsch Bilder im Mittelformat zu fotografieren und daraus entstand dann mein Weihnachtswunsche - eine Lochkamera - etwas ganz Exotisches, was an die Wurzeln der Fotografie heranreicht.

Ich besitze jetzt eine NOON Lochkamera, Lochdurchmesser 0,26mm, Blende 231 und somit Brennweite 60.

Die Bilder habe ich auf Negativ-Fotopapier belichtet, entwickelt und abfotografiert und am Computer in Positive umgewandelt.

Belichtungszeit: 7 Minuten

Bild oben:
Originalaufnahme

Bild unten:
geringfügige Bildbearbeitung

 

Doppelbelichtung:

Motiv 1: 4min/Motiv 2: 3 min

Bild oben:
Originalaufnahme

Bild unten:
geringfügige Bildbearbeitung

 

Für diese Bilder habe ich die Originale gescannt und mit Bildbearbeitung getönt.

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Kommentare: 2
  • #1

    Frank (Mittwoch, 09 Januar 2019 21:01)

    Das sind sehr schöne Ergebnisse - bereits für den Anfang. Wenn du dich damit noch besser einfuchst und vielleicht die Motivwahl noch klassischer wählst, gehörst du bald in die Liga der alten Meister. �. Ich find es auch klasse , dass du deine Erfahrungen und Beweggründe hier teilst.
    Viel Spaß und Erfolg weiterhin.

  • #2

    Jürgen (Samstag, 16 März 2019 15:01)

    Sehr schön und ganz schön spannend, was du so treibst. Zurück zu den Wurzeln der Fotografie und damit sowas von entschleunigend. Schreibe mal hier (vielleicht unter der Überschrift Analoges) noch ein wenig über deine aktuellen Ergebnisse und Erfahrungen. Brauchst nur deine aktuelle E-Mail zur Hand nehmen: Da steht so viel Interessantes und Spannendes drin (einfach Copy&Paste!). Weiter so!!